Deutschland in Punkto Erreichbarkeit Schlusslicht

Deutschland in Punkto Erreichbarkeit Schlusslicht

21. Juli 2016 0 Von Nico Rehmann

Will man immer und überall erreichbar sein? Die Digitalisierung setzt sich immer weiter fort und man möchte meinen, dass Deutschland im Wunsch nach Erreichbarkeit auf den oberen Rängen zu finden ist. Doch die Realität sieht anders aus, wie die kürzlich durchgeführte GfK Studie zeigt. Lediglich 16 Prozent der Befragten legen Wert auf ständige und allerorts mögliche Erreichbarkeit.

Digitaler Wahnsinn in Deutschland weniger besorgniserregend

In der Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung, kurz GfK, wurden mehr als 27.000 Internetnutzer aus insgesamt 22 Ländern zu ihrem Bedürfnis im Bezug auf die Erreichbarkeit befragt. Durchschnittlich möchten 42 Prozent aller Befragten jederzeit erreichbar sein. Russland und China führen die Tabelle an, da der Wert bei 56 Prozent liegt. In den Bahnen, auf den Straßen, im Schwimmbad und Restaurant hat gefühlt jeder zweite Besucher sein Smartphone in der Hand und lenkt den Blick ständig nach unten. Doch die Ergebnisse der Studie sagen für Deutschland etwas anderes aus und der erste Eindruck trügt. Für 34 Prozent aller Deutschen ist die stetige Erreichbarkeit total unwichtig, während nur 16 Prozent Wert darauf legen, immer und überall auf dem Smartphone erreicht werden zu können. Somit belegt Deutschland den letzten Platz in der Studie, in der alle Teilnehmer berücksichtigt wurden, die auf die Frage der Erreichbarkeit mit 1 und 1 oder 6 und 7 geantwortet haben.

Mit dem Alter sinkt der Wunsch nach konstanter Verfügbarkeit

In der Türkei oder anderen Schwellenländern ist die Erreichbarkeit immer und allerorts doppelt so wichtig wie hierzulande. Im mittleren Alter ist der Wunsch nach Erreichbarkeit in allen Ländern am höchsten, während er mit dem Alter abnimmt und auch bei Jugendlichen unter der 50 Prozent Marke liegt. Vergleicht man die Anzahl der Menschen, die ohne ihr Smartphone nicht aus dem Haus gehen mit den Ergebnissen der Studie, könnte allerdings auch eine mangelnde Selbstwahrnehmung der Grund für das Ergebnis sein. Denn es lässt sich nicht von der Hand weisen, dass das Handy sowohl neben dem Mittagsteller, am Strand und selbst in der Straßenbahn in den meisten Händen zu sehen ist. Bei der Einschätzung von Freunden funktioniert die Wahrnehmung der Erreichbarkeit ganz anders.