Content Recommendation jetzt auch von Google

Content Recommendation jetzt auch von Google

22. Juni 2015 2 Von Nico Rehmann

Empfehlungen folgt man gerne. Ob im Restaurant oder im Internet. Darum ist es nicht verwundertlich weshalb Google nun auf den Zug „Content Recommendation“ aufspringt.

Nach wie vor verdient Google den Großteil seines Geldes mit Werbung. Deshalb war es wohl auch nur eine Frage der Zeit, bis der Internetriese aus Kalifornien seine eigene Alternative zu Outbrain und Co. anbietet. Der Sinn hinter einem solchen System besteht darin, Besucher länger auf der eigenen Seite zu behalten und gleichzeitig mehr Impressionen zu erzeugen. Das ist vor allem durch das Schalten von Empfehlungen möglich. Ein kleines Widget macht den Nutzer auf Links aufmerksam, die thematisch zum gerade geöffneten Content passen. Dabei kann es sich um Artikel, Videos oder anderen Content handeln.

Herkömmliche Internet Werbung, wie z.B. Banner, funktionieren nicht mehr so gut. Empfehlung auf guten Content (Nicht plakative Webung!) werden besser wahrgenommen.

Man merkt der aktuellen Version an, dass es gerade erst aus dem BETA-Stadium heraus ist. Denn es ist zum aktuellen Zeitpunkt nur in der Lage, Empfehlungen auf der gleichen Webseite anzubieten. Bei Outbrain ist es hingegen auch möglich, auf andere Domains zu verweisen, die sich den gleichen Besitzer teilen. Darüber hinaus darf noch nicht jeder das Google Widget nutzen. Es ist ein Minimum an regelmäßigen Seitenaufrufen notwendig, damit eine Einbindung möglich ist. Ob ein Webseitenbetreiber diese nicht näher beschriebene Zahl erreicht hat, erfährt er in seinem AdSense Account. Im Unterpunkt »Eigene Websites« findet sich dort jetzt eine Spalte namens »Content-Empfehlungen«. Wer genügend Besucher hat, kann die Funktion aktivieren und das Widget beliebig auf den eigenen Webseiten platzieren.

Die zukünftige Entwicklung in diesem Bereich bleibt auf jeden Fall spannend. Ein Riese wie Google mischt die Konkurrenz natürlich gehörig auf, selbst wenn das Angebot derzeit noch etwas zu wünschen übrig lässt. Es ist aber davon auszugehen, dass die Entwicklung rasant vorangehen wird. Uninteressant ist dieser Markt in keinem Fall. So konnte der recht ähnliche Dienst Taboola beispielsweise alleine im Jahr 2014 Einnahmen in Höhe von 200 Millionen Euro vorweisen.

Aber Content Recommendation ist nicht nur wegen Werbung interessant. Bei den o.g. Anbietern funktioniert es aber nur mit werbenden Inhalten. Unternehmen, welche auch de Mehrwert von Recommendations nutzen wollen, ohne Werbung einzusetzen, können auch auf Software wie z.B. die Relevance Engine haupia setzen.